Erfolgsraten bei der künstlichen Befruchtung

Die künstliche Befruchtung kann kinderlosen Paaren zum ersehnten Nachwuchs verhelfen, wenn sich der Kinderwunsch auf natürlichem Wege nicht erfüllen lässt. Dabei werden Ei und Samen „künstlich“ durch einen Arzt zusammengebracht. Der Vorgang ist also von der natürlichen Sexualität des Paares entkoppelt, funktioniert im Grunde jedoch ähnlich. 

In Österreich sind viele Paare ungewollt kinderlos. Da ist es kein Wunder, dass der Anteil an Paaren, die eine künstliche Befruchtung in Betracht ziehen, immer weiter steigt. Ob und welche Methode künstlicher Befruchtung einem Paar zum Wunschkind verhelfen kann, klärt in aller Regel der behandelnde Arzt auf Basis der persönlichen Voraussetzungen. 

Eine künstliche Befruchtung beschränkt sich zeitlich nicht auf nur einen einzigen Termin. Vielmehr sind mehrere Untersuchungen und Behandlungsschritte notwendig, die unter Umständen auch öfter wiederholt werden müssen, falls der erste Versuch nicht zum Erfolg führt. Aus diesem Grund kann eine Behandlung durchaus mehrere Monate dauern. 

Zu den Methoden der künstlichen Befruchtung zählen die Insemination (Samenübertragung), der Intratubare Gametentransfer (GIFT), die In-vitro-Fertilisation (IVF) und die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Da keine dieser Methoden das Eintreten einer Schwangerschaft garantiert, wird ein hohes Maß an Geduld und Ausdauer benötigt. 

Seit Jahren werden Zahlen zur Reproduktionsmedizin gesammelt, um die Erfolgsraten bei der künstlichen Befruchtung besser bewerten zu können. Das Ergebnis: Inzwischen ist fast jede dritte IVF- und ICSI-Behandlung von Erfolg gekrönt. Bei Inseminationen ist die Erfolgsrate dagegen stärker vom Alter der Frau und den Ursachen der Unfruchtbarkeit abhängig. 

Ziehen Paare eine künstliche Befruchtung in Betracht, spielt die Aussicht auf Erfolg eine wesentliche Rolle – schließlich handelt es sich um einen zeitintensiven Prozess. Als Orientierung und Entscheidungsgrundlage lassen die für Österreich ermittelten Erfolgsraten interessante Rückschlüsse auf die eigenen Behandlungsmöglichkeiten zu. 

Die Erfolgsraten bei der künstlichen Befruchtung sind nicht nur von der jeweiligen Methode abhängig, sondern auch persönlichen Faktoren wie dem Alter des Paares und der Qualität der Zellen unterworfen. Durchschnittlich liegen die Erfolgsaussichten bei IVF und ICSI bei etwa 15 bis 25 Prozent. 

Hinsichtlich der Erfolgsraten der Kinderwunschbehandlung spielt vor allem das Alter der Mutter eine wesentliche Rolle: Die österreichischen Statistiken belegen, dass die Chancen einer 32-Jährigen, per IVF schwanger zu werden, bei etwa 43 Prozent liegen. Mit steigendem Alter sind die prozentualen Erfolgsraten entsprechend geringer. 

Neben dem Alter können auch andere Faktoren wie beispielsweise Fehlgeburten oder Lebensgewohnheiten Einfluss auf die Erfolgsraten nehmen. Es ist daher wichtig, die Ursachen der Unfruchtbarkeit möglichst früh zu diagnostizieren. Wie bei dem Versuch, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, ist auch bei der künstlichen Befruchtung Geduld gefragt. 

Instituten zufolge liegt die Erfolgsrate einer Insemination pro Behandlungszyklus bei etwa 10 Prozent. In der Regel ist eine der ersten drei Behandlungen erfolgreich. Bei späteren Behandlungen sinken die Chancen merklich. Dennoch lässt sich festhalten, dass mit dieser Methode zwischen 25 und 35 Prozent der Paare in Österreich geholfen werden kann. 

Ist eine Insemination nicht von Erfolg gekrönt, können auch andere Methoden künstlicher Befruchtung in Betracht gezogen werden. Sie mögen zwar etwas aufwendiger sein, können jedoch vielleicht noch den Kinderwunsch erfüllen. Ein positiver Trend ist jedenfalls erkennbar, denn hier führen 25 bis 30 Prozent zu einer Schwangerschaft. 

Im Großen und Ganzen lässt sich festhalten, dass die Chancen auf Erfüllung des Kinderwunsches pro IVF- oder ICSI-Behandlung nicht schlechter sind als bei einer Befruchtung auf natürlichem Weg. Bei etwa der Hälfte aller Paare führt künstliche Befruchtung zum gewünschten Nachwuchs. 

Wichtig ist, dass Paare sich bewusst sind, dass eine künstliche Befruchtung belastend sein kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, sich mit dem Partner über die eigenen Gefühle auszutauschen. Möglicherweise kann auch ein Arzt oder Psychologe dem Paar beratend und unterstützend zur Seite stehen. 

Bei allem Wissen und allen Statistiken um die Erfolgsraten bei der künstlichen Befruchtung: Es handelt sich immer um Durchschnittswerte. Jede künstliche Befruchtung ist individuell. Aus diesem Grund ist es ratsam, sie positiv und hoffnungsvoll, mit so wenig Stress wie möglich, anzugehen. Achten Sie also darauf, dass es Ihnen so gut wie möglich geht.