Das erste Mal in der Kinderwunsch-Clinic
Der erste Besuch in der Kinderwunsch-Clinic macht Sie nervös? Wir klären auf wie in der Privaten Kinderwunsch-Clinic die ersten Schritte ablaufen.
Morgenritual, Muntermacher und Genussmittel zugleich: Als eines der beliebtesten Getränke überhaupt sorgt Kaffee für viele Fragen und Unsicherheiten, wenn es um den Kinderwunsch, die Schwangerschaft und Stillzeit geht. Ist der Konsum von Kaffee dabei erlaubt und wenn ja, wie viel? Schadet dieser meiner Fruchtbarkeit oder meinem Baby? Experte Dr. Josef Zech gibt Antworten.
Die genauen Effekte können variieren, da sie von einer Vielzahl an Faktoren abhängen wie etwa Genetik, wie regelmäßig trinke ich Kaffee, oder auch der Psyche. Allgemein aber wirkt sich Koffein im menschlichen Körper auf das zentrale Nervensystem und den gesamten Stoffwechsel aus, es sorgt für einen schnelleren Herzschlag und lässt den Blutdruck steigen. Kaffee macht also nicht nur wach und munter, sondern kann auch für Unruhe sorgen.
Da die Plazenta (Mutterkuchen) das Koffein nicht filtern kann, kommt die von der Mutter konsumierte Menge an Koffein fast eins zu eins beim Baby an und sorgt dort für eine ähnliche Wirkung wie eben beschrieben. Dazu kommt allerdings, dass der kindliche Organismus das Koffein nicht gewohnt ist und ihm Enzyme fehlen, um dieses abzubauen. Während der Körper der Mutter also den Koffeinspiegel schneller wieder abbaut, bleibt dieser beim Baby länger erhöht.
Auch über die Muttermilch gelangt Koffein in den Körper des Babys. Während der Stillzeit kann Kaffeekonsum vor allem zu Unruhe, Blähungen, allgemeinen Bauchschmerzen und schlechtem Schlaf des Babys führen.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Auswirkungen von Koffein auf die Schwangerschaft und das Baby untersucht. Allerdings sind die Ergebnisse nicht unumstritten und teilweise auch widersprüchlich.
Eine norwegische Studie aus dem Jahr 2013, die 60.000 Schwangere nach ihrem Kaffeekonsum befragt und anschließend das Geburtsgewicht ihrer Babys verglichen hatte, ergab, dass Koffein für leichte Wachstumsverzögerungen und verringertes Geburtsgewicht sorgte. Eine US-Studie aus dem Jahr 2021 zeigt ähnliche Ergebnisse und warnt auch vor übermäßigem Konsum. Mit Schwangerschaftskomplikationen oder als Auslöser für Frühgeburten konnte Kaffee allerdings nicht assoziiert werden. Auch hinsichtlich der möglichen Verbindung zwischen Kaffeekonsum während der Schwangerschaft und ADHS beim Kind wurde bereits 2016 Entwarnung gegeben.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen offiziellen Institutionen, wie z.B. der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), sind täglich 200 mg Koffein während Schwangerschaft und Stillzeit unproblematisch. Das entspricht etwa zwei Tassen Kaffee. Trotzdem ist weniger oder gar kein Koffein besser für das Baby.
Nicht nur Kaffee beinhaltet Koffein! Bei den folgenden Lebensmitteln muss während der Schwangerschaft Vorsicht geboten sein:
Die erlaubte Menge von 200 mg Koffein am Tag kann schnell überschritten werden, wenn neben den empfohlenen zwei Tassen Kaffee zusätzlich eines der oben genannten Lebensmittel konsumiert wird.
Übrigens: Energy-Drinks enthalten ebenso viel Koffein, allerdings auch weitere umstrittene Stoffe und übermäßig viel Zucker. Aus diesem Grund sollten diese während der Schwangerschaft und Stillzeit keinesfalls konsumiert werden. Generell sollte auf einen gesunden Lebensstil geachtet und Energy-Drinks überhaupt vermieden werden.
Während der Kinderplanung, Schwangerschaft und Stillzeit ist der Konsum von Kaffee grundsätzlich erlaubt, sofern die tägliche Menge unter 200 mg Koffein beträgt. Wir empfehlen allerdings, möglichst entkoffeinierten Kaffee zu trinken und auf die eigenen Körpersignale zu achten. Wie genau nämlich der Muntermacher auf die einzelne Person wirkt, hängt von der individuellen Verträglichkeit ab und kann in verschiedenen Lebensphasen, krankheits- oder stressbedingt, auch variieren.
Im besten Fall aber wird für das Baby auf Kaffee verzichtet und gegebenenfalls zu entkoffeiniertem Kaffee gegriffen. Bei der Wahl von koffeinfreien Sorten sollte auch auf die Art und Weise, wie der Kaffee von Koffein befreit wird geachtet werden. Hier ist das „Schweizer-Wasser-Verfahren“, oder das „CO2-Verfahren“ zu bevorzugen.
Del-Ponte, B. et al. (2016): Caffeine consumption during pregnancy and ADHD at the age of 11 years: a birth cohort study.
Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27920084/
Gleason, J.L. et al. (2021): Association Between Maternal Caffeine Consumption and Metabolism and Neonatal Anthropometry. A Secondary Analysis of the NICHD Fetal Growth Studies–Singletons.
Link: https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2777881
Hinkle, S.N. et al. (2021): Assessment of Caffeine Consumption and Maternal Cardiometabolic Pregnancy Complications.
Link: https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2785784#-1
Sengpiel, V. et al. (2013): Maternal caffeine intake during pregnancy is associated with birth weight but not with gestational length: results from a large prospective observational cohort study.
Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23421532/
Der erste Besuch in der Kinderwunsch-Clinic macht Sie nervös? Wir klären auf wie in der Privaten Kinderwunsch-Clinic die ersten Schritte ablaufen.
Wird aus dem Kinderwunsch ein Wunschkind ist das die schönste Bestätigung für das Wirken der Kinderwunsch-ExpertInnen rund um Dr. Zech. Doch auch das Feedback der PatientInnen sowie offizielle Auszeichnungen geben Grund zur Freude...