Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachen bei Frau & Mann

Von unerfülltem Kinderwunsch oder auch Sterilität spricht man, wenn trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr die gewünschte Schwangerschaft nicht eintritt. Die Ursachen für unerfülltem Kinderwunsch können vielseitig sein: Psychische Faktoren spielen dabei genauso eine Rolle wie körperliche. Laut Experten liegt die Ursache für unerfülltem Kinderwunsch in etwa 15 Prozent der Fälle an der Frau, in 30 Prozent an beiden Partnern und in 55 Prozent der Fälle am Mann – Tendenz steigend. (Quelle: Standard.at



Häufige Gründe für Kinderlosigkeit

  • Störungen im Hormonhaushalt

  • Funktionsstörungen beim weiblichen Geschlechtsorgan

  • Probleme bei der Spermienproduktion

  • Mangelnde Spermienqualität

  • Hohes Alter und damit einhergehende Qualitätsmängel bei Ei- & Samenzellen

  • Ungesunde Lebensgewohnheiten (schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung u.v.m.)

  • Aufnahme von Schadstoffen

  • Psyche (vor allem Stress) 

Warum bleibt unser Kinderwunsch unerfüllt?

Die Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch liegen an körperlichen bzw. psychischen Störungen oder am Lebensstil. Oftmals liegt es an einer Kombination dieser drei Faktoren, weshalb eine umfassende Diagnose unerlässlich ist.

Körper

Zu den körperlichen Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch gehören hormonelle Störungen genauso wie Erkrankungen und genetische Krankheiten. Infektionskrankheiten beispielsweise können sowohl die weibliche als auch männliche Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen, vor allem wenn sie unbehandelt bleiben. Besonders schwere Auswirkungen auf die Funktion von Geschlechtsorganen haben Krebserkrankungen sowie die damit notwendigen Chemo- und Strahlentherapien.  

Psyche

Da die Psyche große Auswirkungen auf den Hormonhaushalt hat, kann die Ursache für unerfüllten Kinderwunsch auch hier liegen. Oftmals sind psychische Erkrankungen jedoch eine Begleiterscheinung. Denn bleibt der Kinderwunsch unerfüllt, kann das nicht nur zu einer Belastungsprobe für die Beziehung, sondern auch für die eigene Seele werden.  

Schon gewusst?

Unfruchtbarkeit wird unterschieden in Sterilität und Infertilität. Während Sterilität die Unfähigkeit zur Empfängnis bzw. Befruchtung beschreibt, bezeichnet Infertilität das Unvermögen ein Kind auszutragen und betrifft demnach nur das weibliche Geschlecht. 

Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen


Der komplexe Zyklus der Frau hängt von einem Gleichgewicht des Hormonhaushalts ab. Wird dieses beeinträchtigt, kann es zu Fruchtbarkeitsstörungen kommen. Ein häufiger Grund dafür sind Erkrankungen an der Schilddrüse – schließlich handelt es sich bei dem Schmetterlingsorgan um einen lebenswichtigen Hormonlieferanten. Die häufigste Hormonstörung bei Frauen, die für unerfüllten Kinderwunsch sorgen kann, ist übrigens das PCO-Syndrom. Aber auch zu viel Prolaktin oder zu wenig Gelbkörperhormon im Körper kann den Zyklus stören. Treten die Wechseljahre vorzeitig ein, kann die Familienplanung ebenso ins Stocken geraten.

Ebenso können hinter Fruchtbarkeitsstörungen körperliche Erkrankungen wie Endometriose stecken, welche möglicherweise Verklebungen der Eileiter verursacht. In manchen Fällen können Beeinträchtigungen von körperlichen Schutzfunktionen zu Furchtbarkeitsstörungen führen – dies ist der Fall bei GerinnungsstörungenNatürlichen Killerzellen (NK-Zellen) oder einer Dysbalance des vaginalen Mikrobioms. Weniger bekannte Ursache sind übrigens Erkrankungen im Mundraum oder die höchst selten vorkommende Sperma-Allergie. Wichtig: Bei all den genannten Ursachen für weibliche Fruchtbarkeitsstörungen ist der Kinderwunsch nicht ausgeschlossen – Fachärzte von Kinderwunschkliniken können helfen!

Störungen der Fruchtbarkeit & Zeugungsunfähigkeit beim Mann


Die Zeugungsunfähigkeit des Mannes hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und wird daher ein immer präsenteres Thema. Experten vermuten, dass die steigenden Zahlen männlicher Zeugungsunfähigkeit vor allem an der Zunahme von Umweltbelastungen, (beruflichem) Stress und einem vorwiegend ungesunden Lebensstil liegen. Auch interessieren sich viele Männer nicht für ihre eigene Fruchtbarkeit oder setzen sich erst spät damit auseinander, ganz im Gegensatz zu Frauen.  

Wie bei der Frau kann auch ein Hormonungleichgewicht wie eine Hyperprolaktinämie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Der häufigste Grund für die Zeugungsunfähigkeit des Mannes ist jedoch eine verminderte Spermienqualität. Auch Erkrankungen wie Kryptorchismus (Hodenhochstand), eine Hodeninfektion oder ein Hodentrauma kann die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Doch auch in diesen Fällen kann die Hilfe von Fachspezialisten ein kleines Wunder bewirken.


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