Erhöht eine gesunde Lebensweise die Chancen, schwanger zu werden?

Gesund schwanger werden: Erhöht eine gesunde Lebensweise die Chance der Befruchtung? 

Den meisten werdenden Eltern ist völlig klar, dass eine gesunde Lebensweise während der Schwangerschaft wichtig ist, wenn es um die Gesundheit des ungeborenen Kindes geht. Doch wie steht es mit der Zeit vor der Schwangerschaft? Welche Verhaltensweisen wirken sich positiv oder negativ auf die Chance aus, überhaupt erst schwanger zu werden? Und gelten diese bloß für die Frau, oder können auch Männer etwas zur Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit beitragen? 

Warum Sie Nikotin, Alkohol und andere Schadstoffe meiden sollten 

Noch vor der eigentlichen Befruchtung ist es wichtig, bereits einen gesunden Lebensstil zu führen, darauf weisen einige Studien und Erfahrungswerte hin.  So können etwa Schadstoffe, die lange Zeit vor dem Schwangerwerden aufgenommen wurden, sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Dazu gehört in erster Linie Alkohol. Dieser ist ein Zellgift, das sich Studien zufolge negativ auf die Fruchtbarkeit von Frauen auswirkt.  Raucherinnen warten häufig doppelt so lange, bis sie schwanger werden als Nichtraucherinnen. Nikotin kann den Hormonhaushalt verändern, für einen unregelmäßigen Zyklus sorgen, die Reifung der Eizellen bremsen und dafür sorgen, dass der Gelbkörper geschwächt wird und nicht genug Progesteron produziert. Die Chance einer Schwangerschaft wird dadurch minimiert. Kaffee darf in Maßen genossen werden. Laut Studien sind bis zu vier Tassen am Tag unbedenklich, wenn es darum geht, schwanger zu werden. 

Die Rolle der Ernährung 

Wer seine Lebensumstände verbessern möchte, um schneller schwanger zu werden, sollte unbedingt auch seine Ernährung unter die Lupe nehmen.  Sinnvoll ist es, bereits vor der Befruchtung die körpereigenen Eisenreserven aufzufüllen, da diese während der Schwangerschaft gefragt sind. Hierfür eignet sich eine Kombination aus Vitamin-C-haltigen und eisenreichen Lebensmitteln, um eine gute Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.  Einige Frauen leiden bereits vor der Empfängnis unter einem Mangel an Folsäure, Zink und weiteren Nährstoffen. Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung stellt sicher, dass all diese wichtigen Vitalstoffe in ausreichender Menge aufgenommen werden.  So enthalten beispielsweise Eier und Spargel Folsäure, die wiederum für die Östrogenbildung wichtig ist. Kürbiskerne, Nüsse und andere zinkhaltige Lebensmittel können einen regelmäßigen Zyklus unterstützen. 

Wie wichtig ist das Idealgewicht für die Empfängnis? 

Tatsächlich spielt es eine Rolle, ob ein gesundes Körpergewicht gegeben ist, wenn man schwanger werden möchte. So sollte man weder unter- noch übergewichtig sein. Der Körper benötigt sämtliche Ressourcen für die kräftezehrende Schwangerschaft, weshalb er diese häufig verweigert, wenn er nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung stellen kann. Frauen mit starkem Untergewicht haben häufig keinen Eisprung und keine Menstruation. Der geringe Körperfettanteil kann bewirken, dass nicht ausreichend Leptin gebildet wird, ein wichtiges Fortpflanzungshormon.  Generell sollte der BMI zwischen 19 und 25 liegen. Studien konnten zeigen, dass Frauen mit einem BMI außerhalb dieses gesunden Bereichs häufig länger warten, bis sie schwanger werden.  Viel Bewegung und sportliche Betätigung (innerhalb der persönlichen Leistungsgrenzen) hilft, das Idealgewicht zu erreichen oder zu halten und hat nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft keine negativen Auswirkungen auf die Chance, schwanger zu werden. 

Medikamente und Schwangerschaftswunsch? 

Wer auf Medikamente angewiesen ist und dennoch schwanger werden möchte, sollte einen erfahrenen Arzt konsultieren. Bestimmte Wirkstoffe sind dafür bekannt, die Empfängnis zu erschweren. So können sich Antidepressiva, hormonhaltige Präparate, Mittel gegen Haarausfall, Blutdruckmedikamente sowie Neuroleptika negativ auf den Kinderwunsch auswirken.  Hier gilt es, gemeinsam mit den behandelnden Ärzten zu klären, ob es Alternativen zu den aktuellen Präparaten gibt, die geeignet sind. 

Welche Rolle spielt die gesunde Lebensweise des Mannes beim Kinderwunsch? 

Nicht nur die Lebensweise der werdenden Mutter ist wichtig, wenn Paare einen Kinderwunsch haben. Auch der Vater in spe sollte um einen gesunden Lebensstil bemüht sein. Koffein, Nikotin und Alkohol können sich negativ auf die Spermienqualität auswirken. Die Schadstoffe können die Spermien schwächen und in ihrer Bewegungsfähigkeit bremsen. Dies führt dazu, dass sie die Eizelle der Frau nicht so leicht erreichen und befruchten können. Raucher produzieren Studien zufolge auch eine geringere Menge an Spermien. Die Erfolgschancen werden somit geschmälert. Zudem kann zu viel Nikotin zu Genschäden und anderen qualitativen Beeinträchtigungen des männlichen Genpools führen.  Auch eine gesunde Ernährung, die alle Nährstoffe liefert, ist für Männer mit Kinderwunsch wichtig. Vitalstoffe, wie Zink, Folsäure und Selen, können die Qualität und die Beweglichkeit der Spermien verbessern.  Übergewicht ist bei Männern ähnlich wie bei Frauen ein Faktor, der die Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Es kommt hier oft zu einer Abnahme an Testosteron, das das wichtigste Sexualhormon beim Mann darstellt.