Abschlussarbeit zum glatten Endoplasmatischen Retikulum
von Daniela Zuser, 2016

Aggregation des glatten Endoplasmatischen Reticulums in humanen Eizellen
Masterarbeit von Daniela Zuser aus dem Jahre 2016
In Bereich der Assistierten Reproduktion ist einer der limitierenden Hauptfaktoren die Qualität und die Reife der Eizellen. Als morphologische Qualitätsmerkmale können intra- und extrazytoplasmatische Dysmorphismen herangezogen werden. Eine dieser intrazytoplasmatischen Anomalien ist die sichtbare Aggregation des glatten endoplasmatischen Retikulums (sER), welche mit einem suboptimalen embryologischen, klinischen und neonatalen Ausgang assoziiert wurde. Um den prognostischen Wert dieses Dysmorphismus weiter zu beschreiben, untersucht die vorliegenden Studie, ob die Größe der Aggregation des glatten Endoplasmatischen Retikulums einen Einfluss auf die Entwicklung des Embryos hat.
In einem Zeitraum von 19 Monaten konnten 55 sER positive Zyklen, mit 75 sER positiven Oozyten miteinbezogen werden. Im Vergleich der sER positiven Oozyten mit deren Schwestereizellen aus denselben Zyklen, konnte ein signifikanter negativer Einfluss auf die Befruchtungsrate (71% vs. 59%; p=0,046) festgestellt werden. Auch ein negativer, aber nicht signifikanter Trend auf die Degenerationsrate (6% vs. 9%; p=0,396) war sichtbar. Es konnte keine Auswirkung der Größe des sERs auf die Befruchtungs-, Teilungs- und Blastozystenrate festgestellt werden. Da vor allem Ca2+ Speicher und Ca2+ Oszillation vom Dysmorphismus beeinträchtig werden und diese vor allem einen Einfluss auf die Reifung und Befruchtung von Oozyten haben, könnte sich der negative Effekt des sER hauptsächlich auf die Befruchtung der Eizellen auswirken. Auch die Qualität der Embryonen am Tag 3 und Tag 5 scheint nicht von der Größe des sER beeinflusst zu werden. Ob fetale Anomalien als Konsequenzen von kleinen chromosomalen Aberrationen, oder epigenetischen Modifikationen, mit dem Vorhandensein eines sER assoziiert werden können, bleibt unklar. Folglich sollte der Transfer von Embryonen aus sER positive Oozyten vermieden werden, und auch beim Transfer von Schwestereizellen sollten die Patienten über die Risiken aufgeklärt werden.
