5 Tatsachen, die ihr über Periode, Eisprung und Schwangerschaft wissen solltet!

Zu verstehen, wie der weibliche Körper und seine Prozesse funktionieren, hilft auch zu begreifen, warum das mit der Schwangerschaft nicht immer auf Anhieb klappt. Wenn es um die Familienplanung geht, sind die Biologiebücher, Referate und lehrreichen Schulstunden meist längst in Vergessenheit geraten. Kein Problem! Wir teilen unser Wissen gerne und beantworten die wichtigsten Fragen in Sachen Periode, Eisprung und Schwangerschaft.  
 

1. Ist der Eisprung ein Hinweis auf fruchtbare Tage? 

Durchaus. Die fruchtbaren Tage umfassen nämlich den Zeitraum von etwa 3-5 Tagen vor, sowie 12-24 Stunden nach dem Eisprung, der wissenschaftlich auch Ovulation genannt wird. Die Chance, dass es zu einer Befruchtung der Eizelle kommt, ist allerdings am Tag des Eisprungs am höchsten.  

Tatsache ist also, dass Frau in jedem Monat maximal sechs Tage hat, an denen sie schwanger werden kann. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft liegt somit bei etwa 20 bis 30 % pro Zyklus und ist außerdem von Alter und Veranlagung beider Eltern in spe abhängig.  

Übrigens: Der ideale weibliche Zyklus – also die Zeit zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung – dauert 28 Tage. Bei dieser Rechnung wäre der Eisprung dann am 14. Tag. Allerdings handelt es sich dabei um eine Idealvorstellung, die wenig mit der Realität zu tun hat. Zykluslänge, Zeitpunkt des Eisprungs und Länge der Periode variieren von Frau zu Frau teilweise sehr stark. Während die Zykluslänge bei manchen 25 Tage umfasst, sind es bei anderen 35 Tage. All das ist vollkommen normal.  
 

2. Kann man den Zeitpunkt des Eisprungs genau bestimmen? 

Ja! Um den Eisprung genau bestimmen zu können, sind keine hellseherischen Kräfte und auch keine Glaskugel notwendig. Inzwischen gibt es viele verlässliche Methoden, die einfach anzuwenden und ziemlich treffsicher sind. Aber Vorsicht: Für Frauen, deren Zyklus sehr unregelmäßig ist, sind all diese Methoden meist nicht empfehlenswert. Außerdem ist ein positiver Test keine Garantie für Fruchtbarkeit und Eisprung! 

Die Kalendermethode ist die einfachste Art, den Einsprung zu erkennen. Zur Bestimmung des fruchtbaren Zeitpunktes wird die Zyklusdauer der vorangegangenen Zyklen herangezogen. Denn der Eisprung erfolgt meist 14 Tage vor Einsetzen der nächsten Periode, also etwa in der Mitte des weiblichen Zyklus. Um mit der Abschätzung nicht daneben zu liegen und um die durchschnittliche Länge zu ermitteln, sollte der eigene Zyklus aber mindestens sechs Monate lang beobachtet werden.  

Bei der Temperaturmethode wird die Empfängnisbereitschaft durch das Messen der Körpertemperatur beim Aufwachen bestimmt. Werden die Daten über einen längeren Zeitraum notiert, lässt sich eine minimale Schwankung feststellen. Denn kurz nach dem Eisprung steigt die Temperatur um etwa 0,3 bis 0,5 Grad Celsius. Zu beachten ist dabei jedoch, dass Alkohol, Medikamente, Erkrankungen oder veränderte Schlafgewohnheiten die Körpertemperatur beeinflussen können.  

Aufschluss über die fruchtbaren Tage gibt außerdem der Zervixschleim, also der Schleim des Gebärmutterhalses. Über die sogenannte Schleimmethode, Atemtests, Hormoncomputer, hilfreiche Apps und weitere Möglichkeiten wissen Ärzte bestens Bescheid. Mit ihrer Hilfe lässt sich ganz einfach die individuell passendste Methode herausfinden.  


3. Ist es möglich während der Periode schwanger zu werden?  

Wenn beispielsweise eine Zwischenblutung irrtümlicherweise als Regelblutung interpretiert wird, kann es ohne weiteres zu einer Schwangerschaft kommen. Ansonsten ist es unwahrscheinlich. Denn fruchtbar ist Frau bloß an den Tagen rund um den Eisprung. Zu bedenken ist aber, dass die männlichen Spermien bis zu fünf Tage im Körper der Frau überleben können und befruchtungsfähig sind. Hat Frau in diesem Fall außerdem einen kurzen Zyklus, bei dem der Eisprung unmittelbar nach der Periode stattfinden kann, ist eine Schwangerschaft also theoretisch möglich.  


4. Kann man auch bei einer unregelmäßigen Periode schwanger werden? 

Ja, prinzipiell besteht kein Grund zur Sorge. Es gibt viele Auslöser, warum die Regelblutung sich zeitlich verschieben kann. Die wenigsten Frauen haben einen 28-tägigen Bilderbuch-Menstruationszyklus. Die Pubertät und die Wechseljahre können ebenso hinter den Unregelmäßigkeiten stecken wie ungesunde Ernährung oder das Körpergewicht. Denn sowohl Untergewicht als auch Übergewicht können dazu führen, dass der Zyklus aus dem Takt gerät. Zeitverschiebung und Klimawandel beeinträchtigen den Zyklus in manchen Fällen ebenfalls und natürlich ist auch ungesunder Stress pures Gift für den Körper. Ein Baby zu bekommen ist trotz alledem möglich, allerdings sollten die Unregelmäßigkeiten beim Arzt des Vertrauens abgeklärt werden. Denn es gibt immer eine Ursache und manches Mal kann es eben auch eine chronische Eileiter- oder Eierstockentzündung sein. 


5. Direkt nach dem Absetzen der hormonellen Verhütung schwanger werden – geht das? 

Ja! Theoretisch ist eine Schwangerschaft gleich im ersten natürlichen Zyklus nach Absetzen von Pille und Co. möglich. Wird auf hormonelle Verhütungsmittel verzichtet, stellt sich nämlich der natürliche, weibliche Zyklus wieder ein. Nach der langjährigen Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln – damit sind zehn Jahre oder mehr gemeint – kann es allerdings etwas länger dauern, bis der Körper wieder in seinen eigentlichen Rhythmus findet.