HIV, Hepatitis & Chlamydien: Die Auswirkungen von Infektionskrankheiten auf den Kinderwunsch

Zu den Gründen, warum es mit dem Wunschkind einfach nicht klappt, zählen auch verschiedene Infektionskrankheiten. Sie können die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, reduzieren. Umso wichtiger ist es, dass sich sowohl Mutter als auch Vater in spe medizinisch durchchecken lassen. Denn allein in Österreich und Deutschland sind etwa 1 Million Menschen chronisch mit Hepatitis B, Hepatitis C oder HIV infiziert. Die Mehrheit davon befindet sich im fortpflanzungsfähigen Alter. 

Liegt beim Kinderwunsch-Paar tatsächlich eine Infektionskrankheit vor, ergeben sich unterschiedliche Schritte, die sich von Krankheit zu Krankheit unterscheiden. Wie diese aussehen und welche Erkrankungen mit der richtigen Behandlung dennoch zum ersehnten Wunschkind führen können, fasst dieser Blogbeitrag zusammen.

Hepatitis B und C: Kinderwunschbehandlungen ja, aber… 

Bei Hepatitis handelt es sich um die akute oder chronische Entzündung der Leber. Ausgelöst wird sie etwa durch virale, bakterielle oder parasitäre Infektionen, Erkrankungen des Immunsystems oder den Konsum von Giftstoffen sowie Medikamenten. Die Ansteckung ist über Blut oder kontaminierte Gegenstände wie Spritzen oder Nadeln sowie den sexuellen Kontakt möglich. Ebenso kann es zur sogenannten „vertikale Übertragung“, also zur Weitergabe über die Schleimhäute kommen. Diese Form der Übertragung kann speziell bei der Geburt stattfinden, wenn die Mutter die Erreger an das Baby weitergibt.

Allerdings beeinflussen Hepatitis B als auch C Infektionen die Samenqualität des Mannes sowie die weiblichen Eizellen nicht notwendigerweise negativ. Es gibt zudem keine Belege dafür, dass sich die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt oder Missbildung des Fötus bei einer Hepatitis-Infektion erhöht.

Brauchen Paare mit einer Hepatitis B oder C Infektion auf ihrem Weg zum Wunschkind Unterstützung, erhalten sie diese in der Kinderwunsch-Clinic Dr. Zech dann, wenn die Krankheit bereits abgeheilt und vor allem internistisch abgeklärt wurde. Diese Vorgehensweise garantiert im besonderen Maße die Sicherheit des möglicherweise nicht betroffenen Partners, des Kindes und des Kinderwunsch-Clinic-Teams. Der beste Schutz wird allerdings in Form einer entsprechenden, präventiven Impfung hergestellt. 

Chlamydien: Eine Gefahr für die Fruchtbarkeit

Chlamydien gehören zu den am häufigsten sexuell übertragenen Krankheitserregern. Sie können eine Entzündung des Unterleibs auslösen. Bleibt die Infektion unbehandelt, kann das sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen. Während Chlamydien beim Mann eine chronische Harnwegsinfektion sowie eine eingeschränkte Spermienqualität hervorrufen können, befallen die Krankheitserreger bei Frauen den Gebärmutterhals, die innere Schleimhautschichten der Gebärmutter sowie die Eilleiter. Im Gebärmutterhals können sich Chlamydien einige Monate unbemerkt festsetzen, in den Eileitern sogar über mehrere Jahre. So werden die Erreger unwissentlich weitergegeben. 

Besonders hinterhältig an der Erkrankung ist die Tatsache, dass mehr als 80 Prozent der betroffenen Frauen ihre Infektion nicht bemerken. Obwohl die Chlamydien-Infektion symptomlos verläuft, kann sie die Eileiter verkleben und infolgedessen zu Eileiterschwangerschaften und unerfülltem Kinderwunsch führen. Ebenso sind Frühgeburten, ein vorzeitiger Blasensprung oder kindliches Untergewicht auf Chlamydien zurückzuführen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich die Infektion mit Antibiotika gut behandeln lässt.

Paare mit (überstandener) Chlamydien-Infektion wird bei einem unerfüllten Kinderwunsch der Besuch eines medizinischen Experten dringend empfohlen. Auch in der Kinderwunsch-Clinic Dr. Zech können diagnostische Verfahren eingeleitet sowie Fertilitätsbehandlungen geplant und durchgeführt werden, die auf die konkret auf medizinische Situation des Paares abgestimmt sind. 

HIV: Mit der richtigen Therapie zum Familienglück

Viele Paare, die mit dem HI-Virus infiziert sind, wünschen sich Nachwuchs. Richtig therapiert, kann dieser Wunsch wahr werden. Denn eine wirksame HIV-Therapie (antiretrovirale Therapie) führt dazu, dass die HIV-positive Person das Virus nicht weitergibt. Für betroffene Kinderwunsch-Paare besteht so die Möglichkeit ohne Angst vor einer Übertragung an den Partner oder das Baby Eltern zu werden. Wenn sich die Schwangerschaft nicht spontan einstellen will, ist in manchen Zentren unter diesen Voraussetzungen auch eine Kinderwunschbehandlung von HIV-positiven Paaren möglich. In der Kinderwunsch-Clinic Dr. Zech wird eine solche nicht angeboten. 

Wird die sogenannte antiretrovirale Therapie eingesetzt, verschlechtert HIV auch in der Schwangerschaft den Gesundheitszustand der werdenden Mutter in der Regel nicht. Ebenso wenig gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen. Eine Übertragung des HI-Virus von einer infizierten Mutter auf ihr Kind kann durch den medizinischen Fortschritt inzwischen auch bei der Geburt verhindert werden. Wichtig: Ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Geburt – eine engmaschige Betreuung der Wunsch-Eltern ist bei einer HI-Infektion die Basis für die Gesundheit der werdenden Familie. 

Effektiv und einfach: Impfschutz vor dem Kinderwunsch

Zwar nicht gegen alle, aber gegen einige Virusinfektionen gibt es ein effektives Mittel, das nicht erst zur Anwendung kommt, wenn bereits Symptome auftreten: Impfen schützt – und das lange im Vorfeld. Doch speziell, wenn die Familienerweiterung zum Thema und der Storch erwartet wird, sollten Kinderwunsch-Paare ihre Impfungen auffrischen lassen. 

Anstatt beispielsweise das Risiko einzugehen, dass das Neugeborene sich mit Hepatitis B infiziert und mit einer Lebererkrankung leben muss, kann eine Hepatitis-B-Impfung im Vorfeld die Gefahr und auch die Angst minimieren. Aus diesem Grund sollten nicht nur Kinderwunsch-Paare, sondern auch ihr enges Umfeld den Impfschutz auffrischen, wenn Nachwuchs geplant ist. Immerhin werden die meisten Infektionen direkt in der engsten Familie übertragen.