Was die Diagnose „Endometriose“ für Fruchtbarkeit und Kinderwunsch bedeutet
Das Wichtigste vorab: Die Diagnose „Endometriose“ hat nicht automatisch zur Folge, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleiben muss. Nicht jede Frau, die unter der zumeist chronischen Krankheit leidet, ist deswegen auch unfruchtbar. Endometriose und Schwangerschaft schließen sich nicht aus! Allerdings geht mit der Erkrankung oft eine erschwerte Empfängnis einher.
Schätzungen zufolge leiden etwa sieben bis fünfzehn Prozent aller geschlechtsreifen Frauen an Endometriose. Das Heimtückische: Viele Betroffene wissen nichts davon und verbinden die Schmerzen mit vermeintlich „normalen“ Menstruationsbeschwerden. Im Schnitt vergehen zwischen dem Auftreten der ersten Beschwerden und der richtigen Diagnose sieben Jahre. Ein langer und schmerzhafter Zeitraum. Was macht die Endometriose aber überhaupt mit dem weiblichen Körper und inwiefern beeinträchtigt die gutartige, aber nicht heilbare Erkrankung den Traum vom Wunschkind? Wir haben die Antworten:
Was passiert bei Endometriose im Körper der Frau?
Enorme Unterleibsschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, starke sowie verlängerte Monatsblutungen, aber auch Migräne zählen zu den Symptomen von Endometriose. All diese Schmerzen entstehen, weil sich Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut im weiblichen Körper ausbreiten und gutartige Wucherungen außerhalb der Gebärmutter erzeugen. Dadurch verkleben beispielsweise die Eileiter, was wiederum eine ersehnte Schwangerschaft erschwert oder gar verhindern kann.
Obwohl Millionen von Frauen unter Endometriose leiden, sind noch viele Fragen offen: Sowohl die Ursache als auch optimale, langfristige Behandlungsmöglichkeiten sind Gegenstand der Forschung. Denn selbst eine operative Entfernung der Verwachsungen im Bauchraum hilft Betroffenen mit Kinderwunsch nicht immer. Tatsächlich ist die Erkrankung eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit. Bei Betroffenen ist die Fruchtbarkeit um bis zu 50 Prozent verringert, wobei die Auswirkungen davon abhängig sind, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist. Entzündungen, Zyklusstörungen, Reaktionen des Immunsystems sowie der Einfluss von Zysten auf die Eierstöcke können sich ungünstig auf Fruchtbarkeit und Empfängnis auswirken. Neben der Endometriose beeinflussen aber auch das Alter der Wunsch-Eltern, das männliche Samenprofil und „externe“ Faktoren wie etwa der Nikotinkonsum die Chancen auf Nachwuchs.
Welche Möglichkeiten erhöhen die Aussicht auf ein Wunschkind?
Nicht immer bringt der Storch den ersehnten Familienzuwachs sofort – das trifft speziell auf Wunsch-Mamas mit Endometriose zu. Eine Operation, bei der die Verwachsungen entfernt werden, bietet allerdings gute Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Ebenso erfolgsversprechend kann eine künstliche Befruchtung sein. Auch wenn das Schwanger werden, bedingt durch die Endometriose teilweise erschwert wird, ist eine anschließende, unkomplizierte Schwangerschaft nicht nur möglich, sondern die Norm.
Doch egal, ob auf natürlichem Wege oder mit etwas Nachhilfe, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für die Familienerweiterung sind individuell und in Absprache mit dem Arzt des Vertrauens zu wählen.
Wann wird bei Endometriose zur künstlichen Befruchtung geraten?
Gerade bei wiederkehrender Endometriose kann die künstliche Befruchtung der chancenreichste Weg zum Familienglück sein. In vielen Fällen lässt sich der Kinderwunsch dadurch wahrscheinlicher erfüllen als mit einer weiteren Operation.
Aus medizinischer Sicht wird Paaren mit dem Wunsch der Familienerweiterung spätestens ein Jahr nach der chirurgischen Entfernung der Endometriose und weiterhin unerfülltem Kinderwunsch zu einer assistierten Reproduktion geraten.
Das sollten Kinderwunsch-Paare mit Endometriose auf jeden Fall tun!
Gerade dann, wenn die Ausgangsbedingungen des Kinderwunsch-Paares durch die Endometriose etwas herausfordernder sind, ist die medizinische Beratung und Abklärung umso wichtiger. Nur gemeinsam mit Experten kann die bestmögliche Methode gefunden werden, um das kleine große Wunder wahr werden zu lassen. So wird auch in der Kinderwunsch-Clinic Dr. Zech mit viel Erfahrung und Feingefühl jener Weg zum Wunschkind eingeschlagen, der für jedes Paar individuell am erfolgversprechendsten ist. Denn gerade nach erfolgreicher Endometriose-Operation(en) kann die Kinderwunschbehandlung die einzige Option auf eine Schwangerschaft sein.
Nicht vergessen! Auch wenn die Diagnose „Endometriose“ vorliegt, sollten Kinderwunsch-Paare weiterführende Untersuchungen zulassen. Dass es zusätzliche oder andere Ursache für die Kinderlosigkeit gibt, kann nicht ausgeschlossen werden – bei beiden Wunsch-Eltern!